The Libertines, Columbiahalle, 05.02.2025
Doherty, Barât, Hassall & Powell - klingt nach einer gediegenen Anwaltskanzlei, sind aber The Libertines. In der mehr als ausverkauften Columbiahalle sorgen diese durch einen Aufgalopp von drei Vorbands und jeder Menge (sehr guter) Musik vom Band bei nicht wenigen Besuchern erst einmal fast für schlechte Laune. Das ändert sich jedoch schlagartig mit dem Erscheinen von Pete Doherty und den ersten Klängen von „The Delaney“. Spätestens mit dem zweiten Stück, „What became of the Likley Lads“, ist die Sache dann im bestmöglichen Sinne durch. Auf fast altmodische Art schöne Melodien, hymnische Songs mit allerlei Brüchen, ein ausgiebiges Schlagzeugsolo Gary Powells sowie Lieder, die schlicht zu gut sind, um je ihre Zündkraft zu verlieren, lassen einen mehr als gut gelaunt darüber hinwegsehen, dass Doherty etwas hüftsteif wirkt und auch stimmlich nicht mehr der ist, der er vor 23 Jahren war. Ohnehin spielt derlei kaum eine Rolle, da die Band mit Carl Barât über ein weiteres Kraftwerk verfügt, an dem die Zeit spurlos vorbeigezogen zu sein scheint und der alles, inklusive Pete D. fest im Griff hat. Sollte dies der letzte Abend mit den Libertines gewesen sein, so war es ein sehr schöner.