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Es werden Posts vom August, 2025 angezeigt.

The Flaming Lips, Tempodrom, 05.06.25

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Es gibt die Bands, von denen man weiß, dass man sie bedauerlicher nie live sehen wird (The Clash) und es gibt die, von denen man es glaubt bis sie plötzlich da sind. Als wäre nichts gewesen. Manchmal braucht es dafür einen Anlass. Im Fall der Flaming Lips ist dies der 20. Jahrestag der Veröffentlichung ihres wegweisenden Albums "Yoshimi Battles The Pink Robots". Wobei die Platte eigentlich schon 2002 erschien. Sei's drum - vielleicht touren sie ja bereits unbemerkt seit drei Jahren. Oder sie haben es nicht so mit Zahlen. YBTPR stellt zusammen mit "The Soft Bulletin" vermutlich das Hauptwerk der Flaming Lips  dar; eine Platte, von der man nicht weiß, ob sie live aufführbar ist. Und um es kurz zu machen: sie ist es - und wie! Es scheint, als sei das ausverkaufte Metropol an diesem Abends das Innere des Albums. Sie sind alle gekommen: die rosa Roboter, Yoshimi, die sprechenden Augen, die halbvergnügten Aliens und natürlich der unverwüstliche Wayne Coyne - der einzi...

Dummy, Badehaus, 20.05.25

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Gelegentlich ist etwas Geduld an diesem Abend von Vorteil: ein Korg EM1  in Vollauslastung, eine Wall of MBV-esque Sounds und eine Lightshow, die sämtliche Konturen auf der Bühne verwischt, machen aus dem Auftritt von Dummy zielgenau das „Avant-Pop-Spektakel“, das der Band aus LA auf Seiten wie Stereogum oder Pitchfork zugeschrieben wird. Nur belassen es Dummy nicht bei kreativen Eruptionen der geschilderten Art, sondern finden stets - und mitunter schnell - in einen äußerst eingängigen Pop-Modus zurück, der in seiner treibenden, gradlinigen Art an frühere Stereolab-Alben erinnert. Nachdem die Band ihr Debüt Mandatory Enjoyment geschlagene zwei Jahre lang betourte, kam mit Free Engery 2024 zwar nicht der große Durchbruch, aber dennoch war die Platte für viele, die gerne mal einen gepflegten Loop mehr hören, eines der Alben des Jahres.   Und von eben jenen sind an diesem Abend genug erschienen, um das Badehaus ausverkauft wirken zu lassen. So ist dieses Konzert am Ende auch m...

Jetstream Pony, Loge, 26.04.2025

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Jetstream Pony sind eigentlich so eine Art Superband: Sängerin Beth Arzy war einst bei den Trembling Blues Stars, Bassistin Kerry Boettcher bei Turbocat und Gitarrist Shaun Charman gar bei The Wedding Present. Von dem vermeintlichen Superband-Status ist bei dem Keller-Gig im Friedrichshain nichts zu spüren. Die Bühne ist klein, davor stehen ca. 30 Leute und in der Luft liegt ein Hauch von Mörtel. Beth Arzy klagt - auf die Fritz Cola in ihrer Hand angesprochen - über Kopfschmerzen, was am Vorabend in Kassel liegt. Dessen ungeachtet spielen Jetstream Pony das perfekte Post-Punk-Indie-Pop-Konzert: schönste Melodien, fabelhafter Gesang und immer wieder die sägende David-Gedge-Gedächtnis-Gitarre. Alles hart an der Grenze zu dem, was in manchen Foren (wohlwollend) als "schrammelig" bezeichnet wird. Und all dies von hoher musikalischer Güte - eigentlich kann man froh sein, die Band so "für sich" zu haben und muss hoffen, dass der Superband-Status sich nicht weiter rumspric...