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New Dad, Prachtwerk, 22.09.24

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Nach fast genau einer Stunde ist's vorüber: New Dads erstes Konzert als Hauptband außerhalb Großbritanniens. Das Debutalbum Madra kommt vollständig zur Aufführung, dazu noch zwei neue Stücke und dann geht im Prachtwerk in Berlin-Neukölln wieder das Deckenlicht an. Aber das ist irgendwie in Ordnung so; die grob geschätzt hundert Besucher - von denen wohl kaum jemand zufällig in die ehemalige Schalterhalle des Kaiserlichen Geldinstituts geraten ist - verstreuen sich gut gelaunt in Richtung Bar, Ausgang und Sitzecke. Der Montag steht schließlich vor der Tür und was wollte man da mehr, als die Woche mit einem kleinen, aber punktgenauen Konzert (im Wortsinn) ausklingen zu lassen? New Dad: Just Like Heaven

Alvvays, Huxleys Neue Welt, 07.07.24

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Viel hat sich nicht geändert, seit Alvvays vor etwas weniger als einem Jahr im Berliner Astra auftraten. Die Show ist nahezu identisch, aber warum auch am berühmten "running system" rumschrauben. Das der Boden des Huxleys aufgrund der Bauweise des Gebäudes zu leichten Schwingungen neigt, wird nicht erst mit "Archie, Marry Me" klar; zudem schien der Sound im Astra ein wenig stabiler. Sei's drum. Abzuwarten bleibt nun, ob vor dem nächsten Konzert in Berlin das vierte Album vorliegt (andernfalls feiern wir das Ganze im kommenden Sommer gerne nochmal in bekannter Art und Weise).  Alvvays Vorband: Girl Scout Girl Scout: Monster Alvvays: In Undertow

bar italia, SO36, 07.05.2024

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Bar italia sind nicht unbedingt Plaudertauschen: ein seitlich ins Mikro gehuschtes „Hello Berlin!“ bildet das Epizentrum des Smalltalks mit dem Publikum. Auch eine Lightshow gibt es nicht, sechs Scheinwerfer und gut zwanzig Songs müssen reichen. Und sie reichen auch! Die strenge Nina Cristante wirbelt, einmal sogar kurz auflachend, über die Bühne, vor der südeuropäische Besserverdienenden-Kids eine Art ungelenken Pogo anzetteln. Kurzum: Der Abend steht, trotz des ganzen Film-Noir-Anspruchs der Band, im Zeichen von Frohsinn und Ausgelassenheit.   bar italia: Nurse!

Dry Cleaning, Berghain, 24.04.2024

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Am Einlass werden erst einmal jegliche Kameralinsen des Handys mit kleinen Aufklebern versiegelt: Fotoverbot im Berghain. Wie durch Geisterhand fallen die gelben Dinger aber bald wieder ab. Sei’s drum. Dry Cleaning brauchen ein, zwei Lieder, dann haben sie die erwartete Flughöhe erreicht, dann hat Florence Shaws mit ihrem Sprechgesang das Publikum zur Gänze. Der Auftritt ist im besten Sinne „in der Spur“ und entwickelt eine fast beruhigende, aber an keiner Stelle langweilende Wirkung. Und als man denkt, schade - ihr bestes Lied haben sie nicht gespielt, schließt „Gary Ashby“ den Block der Zugaben und kommt als unwiderstehlicher Ohrwurm mit auf die Vespa; Heimfahrt in Bestlaune. Dry Cleaning: Gary Ashby

Booze & Glory, Doc Rotten, Cassiopeia, 11.03.2024

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Zehn Jahre ist es her, dass Booze & Glory mit „As Bold As Brass“ ein wahres Gassenhaueralbum im besten Sinne veröffentlichten. Anlass genug für eine Zehn-Stationen-Tour, auf welcher das Album komplett aufgeführt wird. Special-Guest sind Doc Rotten aus New Jersey. Da das 250 Plätze bietende Cassiopeia eigentlich zu klein für die Sause ist, hat der Abend dann in der Tat fast etwas von einer Party, „coz some people never change“.   Doc Rotten Booze & Glory Doc Rotten: 15 Years Booze&Glory: Some People Never Change

Speedy Ortiz, Urban Spree, 07.03.2024

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Das dritte Mal J Mahon im letzten Halbjahr - das wirkt schon etwas zwanghaft - und immer ist er das Vorprogramm. Diesmal kommen u.a. drei neue Stücke zur Aufführung und es steht zu hoffen, dass diese demnächst auf einem zweiten Album erscheinen. Brachialer dann das Hauptprogramm mit Speedy Ortiz, von denen in dreizehn Jahren lediglich drei LPs und ebenso wenige EPs erschienen. So ist's der Abend der Gering-Veröffentlicher, die die These, weniger sei mehr, gut gelaunt und eindrucksvoll bestätigen. J Mahon J Mahon. Gold States Speedy Ortiz: Raising the Skate

Blush Always, Badehaus, 27.01.2024

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Keine Ahnung warum, doch obwohl sie aus Leipzig kommen - und abgesehen vom Schlagzeuger, der nach Berlin übersiedeln will, was Sängerin Katja Seiffert zu dem doppelt freundlichen Satz „ein toller Mensch mehr in Berlin“ veranlasst, wohl auch wieder zurückkehren werden - wirken Blush Always bei diesem letzten Konzert ihrer „You deserve romance“-Tour im Badehaus wie Heimgekehrte. Ein s chnörkellos schöner, anfangs etwas basslastiger Abend.  … they don’t know what you’re going through babe. Blush Always: Virtual For You Miserable Monday, Folge 105